Dienstag, 29. April 2008

Zum ersten Mal gekocht

Nach dem Ausflug habe ich durch Zufall dann einen Supermarkt entdeckt und mich dann spontan dazu entschlossen mal selbst zu kochen.
Zuhause angekommen musste ich erst einmal meinen neuen Drei-Euro-Wok einbrennen, damit er seine Antihaftbeschichtung bekommt. Das hat ungefähr drei Stunden gedauert und furchtbar gestunken, weil erst einmal noch das ganze Maschinenfett auf der Unterseite des Woks verbrannt ist. Nach mehrmaligem einölen und erhitzen wars dann endlich so weit. Der Wok hatte innen eine schöne schwarze Schicht bekommen und ich konnte mich endlich mal ans kleinschnippeln des Gemüses machen.


Die vorbereiteten Speisen


Nachdem das Gemüse und die Pilze sowie das Schweinefilet kleingeschnitten waren konnte es endlich losgehen. Zuerst habe ich das Gemüse angebraten, das ging einwandfrei, ohne ankleben oder sonstige probleme. Das Fleisch habe ich in Sojasoße und so scharfem Zeug mariniert und dann danach in den Wok geworfen.
Dabei habe ich eins festgestellt: Vergesst diese Dinger, die es bei uns zu kaufen gibt! Das funktioniert nicht!
Ich habe noch nie so einfach chinesisch gekocht, das geht in dem billigen Wok in Verbindung mit dem kräftigen Gasherd wie von selbst.

Beim Braten des Schweinefleischs

Das fertige Essen konnte sich dann für das erste Mal kochen mit dem Wok doch ganz gut sehen lassen. Geschmeckt hat es auch, vor allem das knackige Gemüse. Nur den Chinageschmack habe ich nicht richtig reinbekommen, es schmeckt doch sehr europäisch :-)
Ich habe keine Ahnung, was die hier für Gewürze benutzen, dass es so anders schmeckt, ich kann ja aber auch noch eine Weile probieren.

Das fertige Essen


Schmecken tut's auch


Am Ende musste ich dann nur noch den Wok mit etwas Wasser und einem Schwamm ausspülen, damit die Schicht nicht weg geht. Die Funktioniert besser als Teflon.

Die Antihaftbeschichtung





Der Weg des Wassers

Auf Wunsch eines mir bekannten frischgebackenen Erdkundelehrers habe ich mal den Lauf des Wassers zu den Reisfeldern verfolgt.

Der Weg beginnt hier im Stausee, wo in der Regenzeit das Wasser gesammelt wird, damit immer genug da ist. Da die Regenzeit jetzt erst losgeht, ist er ziemlich leer. Auf dem Weg ins Tal wird dann noch ein bisschen Strom gemacht, dann wandert das Wasser in große Kanäle, wo es in die flachen Regionen an der Küste transportiert wird.

Der See

Die Staumauer



Über erst große dann viele kleine Kanäle wird das Wasser dann an die Felder weitergeleitet


Durch große Kanäle wird das Wasser transportiert


Kleiner Kanal



Der kleine Kanal fließt in dem grünen Blechkasten
unter der Brücke durch





Nach leiner langen Reise ist das Wasser nun endlich an seinem Bestimmungsort angekommen.



Reisfeld















Ausflug ins Grüne

Am Sonntag habe ich mich dann mit meinem Roller aufgemacht um einmal ein bisschen das Landesinnere zu erkunden. Begonnen habe ich den Ausflug mit ein paar Dumblings. Das sind kleine Teigtaschen ähnlich unseren Maultaschen, schmecken mir aber um einiges besser als die schwäbische Spezialität.


Gebratene Dumblings
Nachdem ich mich erst einmal aufgrund meiner chinesischen Karte, auf der ich wirklich nichts lesen konnte, verfahren hatte, war ich bald wieder auf dem richtigen Weg zu einem nicht sehr weit entfernten Stausee. Das Landesinnere ist wirklich sehr schön und nicht zu vergleichen mit der vollgebauten Küste.


Die Straße schlängelt sich durch den Bambuswald


Urwald

Nach circa zwei Stunden fahren durch die wunderschöne Landschaft auf leeren Straßen hatte ich dann den idyllischen Stausee erreicht. Dort habe ich mich dann an einen Tisch am Ufer gesetzt und eine Melone und ein paar andere Früchte gegessen, deren Namen ich noch nicht herausbekommen hatte.
Der Stausee




Picknick


Nach einer guten Stunde Entspannung habe ich mich dann wieder auf meinen Dienstwagen geschwungen und bin der untergehenden Sonne nach Hause gefolgt.


Tal in der Abendsonne







Sonntag, 27. April 2008

Ausflug zum Nachtmarkt

Gestern hat mich mal eine Kollegin mit ihrem Freund abgeholt, um mir ein bisschen die Gegend und die kulinarischen Spezialitäten in Taiwan zu zeigen.
Zuerst gings nach Tainan zu einem alten Fort der Holländer. Drumherum war alles voll mit vielen Ständen die alles möglich verkauft haben, vor allem aber verschiedene Speisen.


Fort der Holländer



Nach einigen kleineren Leckerbissen wie gefüllten Miniwaffeln und kleinen Fischkugeln, musste ich die bei den Europäern gefürchtete chinesische Spezialität probieren. Das stinkende Tofu. Und das macht seinem Namen alle Ehre. Man kann es schon aus einigen Metern Entfernung riechen und ich wäre von alleine wohl nie auf die Idee gekommen mir das zu kaufen.
Na ja, schlimmer als Münsterkäse riecht es eigentlich auch nicht, daher habe ich einfach mal herzhaft reingebissen. Ich war überrascht, dass es gar nicht so schlecht schmeckte. Ein bisschen wie Fischkäse mit Saustall-Aroma.
Meine Begleiter wollten unbedingt ein Vorher-Nacher-Bild machen und waren dann etwas enttäuscht, dass ich das Gesicht nicht verzogen habe. Vielleicht klappts beim nächsten Studenten.

Stinkendes Tofu



Anschließend ging's weiter zum Strand, um den Sonnenuntergang anzuschauen. Die Sonne hat man zwar den genzen Tag schon nicht gesehen, weil es zu diesig war, es war aber trotzdem schön.


Strand von Tainan



Als die Nacht dann hereingebrochen war, fuhren wir dann zu Tainans größtem Nachtmarkt um noch mehr Köstlichkeiten zu probieren. Satt war ich zwar schon lange, probieren geht ja aber immer. Es gab auch sehr seltsame Dinge zu sehen, die ich dann doch nicht unbedingt probieren musste.

Entenköpfe, Hühnerkämme und andere sonderbare Speisen



Nachdem ich frittierte Fischeier, Meeresfrüchte, Papayamilch, Tofupudding und noch ein paar Sachen gegessen habe, gab's zum Abschluss noch gebratene Austern mit Sojasprossen und Ei.


Austern mit Ei und Sojasprossen

Danach war ich wirklich pappsatt und schon fast eine Kugel. Von wegen leichtes chinesisches Essen - auf die Menge kommts an! So einen Tintenfisch konnte ich daher leider nicht mehr essen, ich habe aber in Sanhua schon einmal einen probiert und die sind wirklich gut. Vor allem für 80 Cent pro Stück.

Gegrillte Tintenfische

Freitag, 25. April 2008

Tropische Früchte

So, weil hier gerade Früchtezeit ist und man sich auch mal gesund ernähren will, habe ich mich entschlossen, heute mal Früchte zum Abendessen zu kaufen. Also bin ich auf meinen Dienstwagen gestiegen und ab in das Dorf.
Im Früchteladen angekommen musste ich feststellen, dass ich nicht einmal die Hälfte der Früchte, die angeboten wurden, kannte. Also hab ich einfach mal nach Aussehen eingekauft.



Das Ergebnis meines Einkaufs

Gekauft habe ich dann eine Frucht, die aussieht wie eine kopfgroße Litschi, kleine grüne Früchte und eine frische Kokosnuss.
Die grünen Früchte waren kleine, sehr schmackhafte Mangos, die zwar nur halb so groß sind, wie die die es bei uns gibt, dafür aber doppelt so viel Geschmack drin haben.
Als nächstes habe ich mich daran gemacht die Kokosnuss zu öffnen. Das war doch schwieriger als ich gedacht habe, weil das Grüne um die eigentliche Nuss doch ziemlich dick ist.
Erst einmal geöffnet, war ich überrascht, wie viel Kokosmilch da drin ist. Die war wirklich randvoll. Fruchtfleisch haben die aber noch keins, da sind die wohl zu jung



Die offene Kokosnuss

Bei einem Glas frischer Kokosmilch machte ich mich dann daran das Stachelding mal aufzuschneiden und war total ratlos, was ich jetzt damit machen soll. Also habe ich erstmal nach "Stacheliger Tropenfrucht" gegoogelt und dann herausgefunden, dass das Ding Durian heißt und man nur die fünf Würste im Innern isst. Die Frucht gilt hier übrigens als große Delikatesse, ist aber bei uns nicht erhältlich, da sie nach wenigen Tagen anfängt zu stinken wie faule Eier.
Der Geschmack ist sehr gut, aber doch eigen und mit nichts so direkt vergleichbar.


Der geöffnete Durian

Montag, 21. April 2008

Ausflug nach Tainan

Gestern bin ich mit dem Zug mal in die nahegelegene Stadt Tainan gefahren. Laut Reiseführer die älteste Stadt Taiwans mit vielen tollen Sehenswürdigkeiten. Da war ich ja schonmal gespannt!

In Tainan angekommen war von der alten Stadt wie ich sie mir vorgestellt hatte nichts zu sehen. Bis auf einige Tempel gibt es hier überhaupt keine alten Gebäude, sondern die waren für mehr oder weniger schöne (oftmals weniger :-) neuere Bauwerke platt gemacht worden. Die Chinesen haben wohl keinen so großen Sinn für altes Kulturgut. Ich hatte mir da eher sowas wie Paris vorgestellt.

Trotzdem noch guter Dinge machte ich mich mal auf den Weg, nach einem der wenigen übriggebliebenen Kulturgüter zu suchen. Viel zu entdecken gab es ja allemal, so dass die erste Enttäuschung gleich wieder überwunden war.

Tainan

Eine Weile Fußmarsch und eine leckere Suppe später kam ich dann zu einem alten Tempel, der dann doch noch ein bisschen den Charme der alten Stadt versprüht hat.


Tempel erbaut auf einem alten Fort der Holländer



Vor dem Tempel

Gleich gegenüber war nochmal ein Tempel, der auch noch richtig in "Betrieb" war. Am hinteren Ende des Tempels haben die Leute kleine gelbe Zettel verbrannt, die es überall rundherum zu kaufen gab. Muss irgendwie ein Opfer oder sowas sein.



Als die Mittagshitze dann doch zu groß wurde, zog ich mich für zwei Stunden in einen idyllischen Park in der Nähe vom Bahnhof zurück. Witzigerweise haben an dem kleinen See oder vielmehr war es ein großer Teich mindestens 15 Leute geangelt. Wie da überhaupt noch Fische drin sein können, ist mir ein Rätsel.


Stadtpark

Dann bin ich noch einmal quer durch die Stadt gelaufen und habe mir für 30€ noch eine Gitarre gekauft, damit mir zu Hause nicht langweilig wird.


Wenn mit wachsendem Wohlstand die Fahrräder
durch Roller ersetzt werden ...

Samstag, 19. April 2008

Abendessen

Als es dann nicht mehr ganz so warm war, machte ich mich auf um etwas Abendessen zu besorgen. Nach einer Weile quer durch den Ort kurven, mindestens 23x verfahren und keinen Plan mehr haben wo man ist, bin ich an einem Stand fündig geworden. Ich habe dort kleine Kugeln auf Spießen und große Kugeln auf Spießen gekauft. Beides wurde frittiert, ich hatte aber keine Ahnung was drin ist. Dann bin ich ins Grüne gefahren und habe mich an einen Bewässerungskanal für den Reis gesetzt wo ich dann mein Abendessen genossen habe.


Große und kleine Kugeln und ein Taiwan Beer





Bewässerungskanal für die Reisfelder

Die kleinen Kugeln waren Fleischbällchen mit einer knusprigen Pannade und scharfem Chilipulver und die großen so ähnlich wie Berlinerteig mit kleinen Würstchen drin. Beides sehr lecker und das Bier ist auch nicht schlecht.


Die Gegend rundherum

Am Freitag Abend habe ich mich dann auf meinen Roller geschwungen, um mir mal die Stadt anzuschauen und wieder etwas zu essen zu finden.


Mein Wohnblock bei Nacht


Der Verkehr ist noch ein bisschen gewöhnungsbedürftig aber ganz gut zu meistern. Die Einkaufsstraße der Stadt hängt voller Reklame und bunter Leuchtschilder, so dass man sich fast vorkommt wie in Las Vegas. Nur die Schrift hätte ich dort besser lesen können.


Shanhua bei Nacht



Am Samstag war dann zum ersten mal richtig schönes Wetter ohne den ganzen Dunst, so dass ich mich aufmachte, die Gegend um meine Wohnung zu erkunden. Der Wohnblock lieg zwischen Reisfeldern, so dass es hier ziemlich ruhig ist.


Hier kommt also der ganze Reis her


Ein taiwanesischer Friedhof mit Grabhügeln



Kokosnusspalme




Kunterbunter Tempel
Da ich keinen Laden gefunden habe, in dem ich Sonnencreme kaufen konnte und es doch ziemlich warm war, habe ich mich bald wieder auf den Rückweg gemacht.

Freitag, 18. April 2008

Erster Tag in Taiwan






Heute habe ich mich auf die lange Reise nach Taiwan begeben, ohne eigentlich eine genaue Vorstellung davon zu haben, was mich dort erwartet. Nach zehn Stunden Flug kam ich erst mal in Honkong an, wo ich außer dem doch ziemlich großen Flughafen nicht viel sehen konnte, weil es ziemlich dunstig war. Schade, aber es ging ja auch gleich wieder weiter mit der Dragonair nach Taiwan.







Der Flughafen in Honkong.

Das Wetter hätte ein bisschen besser sein können.







In Taiwan angekommen wurde ich von einem Taxi zum Büro gebracht, wo Pony, eine Mitarbeiterin auf mich wartete und mir meinen "Geschäftswagen" gab, mit dem ich mich ab jetzt in Shanua bewegen werde und die Gegend erkunden kann. Die Verkehrsregeln sind , sofern es überhaupt welche gibt, ein bisschen gewöhnungsbedürftig, wenn man aber langsam fährt ist alles ganz gut machbar. Außer Ampeln gibt es glaube ich sowieso keine Regeln und wenn, dann hält sich keiner dran.








Mein neuer Dienstwagen ;-)





Danach ging es gleich witer zu meinem Apartment, das doch für meine Verhältnisse sehr groß ausgefallen ist. Dort lässte es sich wirklich leben.








Mein Zimmer











Mein kleines Bad




Wohnzimmer und Küche weden gemeinschaftlich benutzt




Hier noch die Küche, Wok habe ich aber noch keinen

In dem Apartment angekommen machte ich mich dann gleich auf eigene Faust auf den Weg nach etwas essbarem zu suchen. Da ich direkt neben der Stadt wohne hatte ich es nicht weit, war aber mit dem riesigen Angebot an Essensständen überfordert. Zumal die Beschriftung immer in Chinesischen Zeichen war und man aus dem Aussehen der Gerichte nicht immer schließen konnte, was da drin ist. Nach einer Weile bin ich einfach mal in das erstbeste Resteurant gegangen. Da dort keiner Englisch konnte und ich mit der Speisekarte überhauptnichts anfangen konnte, habe denen mit den Händen verständlich gemacht, dass sie mir einfach irgendwas geben sollen.




Mein erstes Abendessen

Ich habe dann Nudelsuppe mit gebackenen Fischstücken drin bekommen, sehr lecker.Nur die Nudelsuppe mit Stäbchen zu essen hat dann doch eine Weile gedauert, ging aber auch.


Das Ganze gab's für nur 1,10€, da kann ich öfters mal im Restaurant essen.


Bis zum Abend habe ich mir dann noch die Stadt angeschaut und bin dann mit den Hühnern ins Bett, da ich doch noch recht müde war.








Taiwan

Hallo,

ich bin für ein halbes Jahr bei der Firma Manz in Taiwan um ein Praxissemester zu absolvieren.
Hier werde ich immer mal wieder meine neusten Erlebnisse und auch Photos einstellen, um euch
ein bisschen von meinen Eindrücken zu berichten.

Gruß Daniel