Da ich meinen Flug erst am Abend gebucht habe (oder buchen habe lassen) hatte ich noch den ganzen Tag Zeit um auch noch die letzten Winkel von Macau zu besichtigen. Also machte ich mich nach dem aus checken auf den Weg in das Hafenviertel, die ich in den Städten immer interessant finde.Mein kleines Bad, komplett aus Marmor Hier lässt es sich lebenAm Hafen angekommen hatte ich von dem langen Spaziergang in der Hitze schon wieder hunger. Da das chinesische Essen hier nicht so gut ist wie in Taiwan, habe ich erst einmal ausgiebig portugiesisch zu Mittag gegessen. In einer kleinen urigen Wirtschaft, direkt neben dem Hafenbecken war das Essen erstaunlich gut und ich habe die Zeit in dem klimatisierten Raum genutzt um wieder zu trocknen und dabei eine chinesische Zeitung "gelesen".
Ein paar Meter weiter die Straßen entlang kam mir ein ziemlicher Gestank entgegen geweht, der von zahlreichen Fischen herrührte, die vor den Läden direkt an der Straße zum trocknen aufgehängt wurden. Ich habe immer gedacht, dass das mit dem Trocknen in dem feuchten Klima der Regenzeit nicht funktioniert - so riecht es eigentlich ja auch - aber anscheinend klappt es irgendwie doch. Probiert habe ich dennoch keinen der Fische.
Fischladen mit getrockneten Fischen Direkt neben dem Fischladen gab es ein paar Häuser, in denen ich echt nicht leben wollte. Auch hier ist wohl das Hafenviertel eines der ärmsten und dreckigsten.
Slums in MacauZiemlich witzig war dieser Platz: Inmitten von heruntergekommenen Häusern ein auf Hochglanz polierter Granitbrunnen mit schönen Bäumen und Sitzgelegenheiten. Was hier und auch in Taiwan auffällt, ist, dass solche Plätze immer sehr gepflegt sind trotz der zweifellos armen Leute die drumrum wohnen. Bei uns wäre das alles schon mit Graffiti und Müll voll. Entweder sind hier die Leute froh, so etwas zu haben und passen drauf auf, oder die Strafen auf Beschmutzung sind viel schlimmer.
Brunnen inmitten von heruntergekommenen HäusernMitten im Hafengebiet - wo auch sonst? - liegt das Schifffahrts- und Fischereimuseum. Da ich sowieso schon hier war, habe ich es mir auch angeschaut. Von außen ein bisschen trist waren innen doch viele Schiffsmodelle aufgebaut und gut erklärt, so dass man eine Zeitreise durch die letzten Jahrhunderte der Schifffahrt Macaus machen konnte. Wenn man die Dschunken und die portugiesischen Kriegsschiffe von damals im Größenvergleich sieht, wird auch schnell klar, warum die Chinesen damals so einfach bezwungen werden konnten.
Sehr interessant war auch ein Modell Macaus aus der frühen Besiedlungszeit. Vor allem weil ich an vielen Orten schon gewesen bin und die meisten alten Gebäude immer noch stehen.
Vorplatz zum Fischereimuseum Macau zur KolonialzeitAuf dem Rückweg kam ich dann noch an einer ziemlich witzigen Gasse vorbei, in der man von einem Fenster ins andere klettern könnte. Sieht fast schon aus wie in Portugal.
Schöne Gasse wie in Südeuropa Ob sich die Nachbarn gut verstehen?