Montag, 26. Januar 2009

Barbecue bei Carlus

An meinem letzten Freitag bekam ich von Pony eine wieder mal ziemlich seltsame Frucht geschenkt, die um diese Jahreszeit überall wächst. Das ding sieht eigenltich aus wie eine große Avocado. Nachdem ich die ziemlich dicke Schale entfernt hatte kam das Innere zum Vorschein, welches ähnlich wie eine Orange aussieht und auch ein bisschen so schmeckt, nur viel trockener. Außerdem muss man die Dinger filetieren, was aufgrund der festen Haut aber sehr gut mit den Fingern geht.



Das Office in Shanhua


Die komische Frucht ...


... aufgeschnitten ...


... und das Innere


So sieht eine Drive-Schulung auf taiwanesisch aus - ??? -


Am Abend war ich dann bei Carlus zu Hause zum Barbecue eingeladen, was auch wieder ganz anders war als bei uns. Die Leute sitzen im Hof um den Grill herum am Boden auf kleinen Hockern und jeder legt mal was auf den Grill. Alles in allem aber eine sehr gemütliche Runde. Das Essen war wieder einmal sehr lecker, vor allem als Carlus eine ganze Menge Austern einfach auf den Grill gelegt hat, die, wenn sie sich dann geöffnet haben, wirklich sehr gut schmecken.



Grillen im Hof


Der eine Grill ist eine alte Autofelge


Austern auf dem Grill

TSMC Barbecue

Zum Vollmontfest ist es in Taiwan tradition mit Freunden und Bekannten zu Grillen und zusammenzusitzen. Das größte Event in Tainan ist ein von der Taiwan Semiconductor Manufacturing Company organisiertes und gesponsortes Massenbarbecue zu dem Carlus mich mitgenommen hat. Da saßen auf einem geteerten Parkplatz tausende Leute, es gab eine Bühne, Freibier und viele rosa Eimer auf denen man sitzen konnte und sein mitgebrachtes Grillfleisch in den bereitgestellten Grills braten konnte. Zudem war noch eine Bühne aufgebaut, auf der Musik gemacht wurde.
So etwas hatte ich noch nie gesehen und Barbecue in Taiwan ist ein lustiges Erlebnis. Zumal Carlus einen aufgeweckten Sohn hat, der mich den ganzen Abend beschäftigte. Zeitweise war auf dem Platz so ein Qualm, dass man keine zehn Meter mehr sehen konnte, das Essen war aber gut und ich werde das wohl nie vergessen.


Carlus mit Familie


Carlus Sohn und ich


Tausende Leute in dichtem Nebel


Carlus


Gegen Ende

Essen mit meinen Kollegen

Zum Abschied habe ich drei meiner Kollegen noch zum Spaghetti Essen eingeladen. War ein ziemlich witziger Abend und ich denke es hat ihnen auch gut geschmeckt. Zumal das Essen eindeutig besser war als im "Italienischen Restaurant" in Shanhua :-)


Meine drei Kollegen


Dann mal guten Appetit

Macau dritter Tag

Da ich meinen Flug erst am Abend gebucht habe (oder buchen habe lassen) hatte ich noch den ganzen Tag Zeit um auch noch die letzten Winkel von Macau zu besichtigen. Also machte ich mich nach dem aus checken auf den Weg in das Hafenviertel, die ich in den Städten immer interessant finde.


Mein kleines Bad, komplett aus Marmor


Hier lässt es sich leben

Am Hafen angekommen hatte ich von dem langen Spaziergang in der Hitze schon wieder hunger. Da das chinesische Essen hier nicht so gut ist wie in Taiwan, habe ich erst einmal ausgiebig portugiesisch zu Mittag gegessen. In einer kleinen urigen Wirtschaft, direkt neben dem Hafenbecken war das Essen erstaunlich gut und ich habe die Zeit in dem klimatisierten Raum genutzt um wieder zu trocknen und dabei eine chinesische Zeitung "gelesen".
Ein paar Meter weiter die Straßen entlang kam mir ein ziemlicher Gestank entgegen geweht, der von zahlreichen Fischen herrührte, die vor den Läden direkt an der Straße zum trocknen aufgehängt wurden. Ich habe immer gedacht, dass das mit dem Trocknen in dem feuchten Klima der Regenzeit nicht funktioniert - so riecht es eigentlich ja auch - aber anscheinend klappt es irgendwie doch. Probiert habe ich dennoch keinen der Fische.

Fischladen mit getrockneten Fischen

Direkt neben dem Fischladen gab es ein paar Häuser, in denen ich echt nicht leben wollte. Auch hier ist wohl das Hafenviertel eines der ärmsten und dreckigsten.

Slums in Macau

Ziemlich witzig war dieser Platz: Inmitten von heruntergekommenen Häusern ein auf Hochglanz polierter Granitbrunnen mit schönen Bäumen und Sitzgelegenheiten. Was hier und auch in Taiwan auffällt, ist, dass solche Plätze immer sehr gepflegt sind trotz der zweifellos armen Leute die drumrum wohnen. Bei uns wäre das alles schon mit Graffiti und Müll voll. Entweder sind hier die Leute froh, so etwas zu haben und passen drauf auf, oder die Strafen auf Beschmutzung sind viel schlimmer.

Brunnen inmitten von heruntergekommenen Häusern

Mitten im Hafengebiet - wo auch sonst? - liegt das Schifffahrts- und Fischereimuseum. Da ich sowieso schon hier war, habe ich es mir auch angeschaut. Von außen ein bisschen trist waren innen doch viele Schiffsmodelle aufgebaut und gut erklärt, so dass man eine Zeitreise durch die letzten Jahrhunderte der Schifffahrt Macaus machen konnte. Wenn man die Dschunken und die portugiesischen Kriegsschiffe von damals im Größenvergleich sieht, wird auch schnell klar, warum die Chinesen damals so einfach bezwungen werden konnten.
Sehr interessant war auch ein Modell Macaus aus der frühen Besiedlungszeit. Vor allem weil ich an vielen Orten schon gewesen bin und die meisten alten Gebäude immer noch stehen.

Vorplatz zum Fischereimuseum


Macau zur Kolonialzeit

Auf dem Rückweg kam ich dann noch an einer ziemlich witzigen Gasse vorbei, in der man von einem Fenster ins andere klettern könnte. Sieht fast schon aus wie in Portugal.

Schöne Gasse wie in Südeuropa


Ob sich die Nachbarn gut verstehen?