Donnerstag, 11. September 2008

Typhoon

Hallo, hier nur mal ein kurzer Zwischeneinschub. Taiwan meint es wohl noch einmal gut mit mir und schickt einen großen Typhoon zum Abschied vorbei. Eigentlich wollte ich am Wochenende an den Strand....
Na ja, wenigstens sieht er auf dem Satellitenbild aus wie aus dem Bilderbuch.

Satellitenbild von heute

Macau erster Tag

Da ich noch einmal auf Visumsreise gehen musste, Hongkong aber schon lange genug gesehen hatte, habe ich nachgefragt, ob ich auch nach Macau gehen könne. Großzügigerweise durfte ich sogar drei Tage gehen, damit sich die Reise auch lohnt.

Macau ist eine ehemalige portugisische Kolonie, die wie Hongkong eine Sonderverwaltungszone innerhalb Chinas ist. Die Stadt liegt mit der Fähre ca. eine Stunde von Hongkong entfernt, ich konnte jedoch einen Flug direkt von Kaohsiung nach Macau nehmen. Am Freitag Morgen ging's also los und ich war schon gespannt, was die Stadt so im Vergleich zu Hongkong zu bieten hatte. Im Hotel angekommen hielt es mich also nicht lange in meinem, übrigens überaus komfortablen, Zimmer und ich machte mich gleich auf den Weg Richtung Innenstadt. Auf dem Weg dorthin unterschied sich die Stadt noch nicht so sehr von den normalen chinesischen Städten, die irgendwie immer alle gleich aussehen.


Der Weg Richtung Altstadt


Als ich in der Innenstadt angekommen war, war ich positiv überascht. Erstmal gab es hier eine Fußgängerzone, wie es in Taiwan doch fast nie vorkommt und dann wurde in Macau auch nicht alles alte durch neues ersetzt, sondern die Gebäude aus der portugiesischen Kolonialzeit wurden hier erhalten und oftmals auch schön restauriert.

Fußgängerzone in Macau

In der Innenstadt mit ihren vielen alten Gebäuden und schönen Plätzen fühlt man sich ein bisschen wie in Pisa im Sommer. Eine südeuropäische Altstadt und mehr Asiaten als Europäer :-) Nur die südeuropäische Gemütlichkeit vermisse ich hier etwas, sowie, dass es hier, wie in Taiwan auch fast keine Cafés oder Bars gibt, wo man sich einfach mal hinsetzen und gemütlich was trinken kann.


Schöne alte Kirche in der Stadtmitte

Auch wenn nicht alle Gebäude so schön hergerichtet sind, fühle ich mich in Macau irgendwie wohler als in Hongkong, wo alles sehr viel hektischer abläuft und so etwas wie ein Stadtkern gar nicht mehr vorhanden ist.

Normale Straße in der Altstadt

Sehr schön finde ich, dass man, wenn man durch die Stadt geht, immer wieder an kleie schön angelegte Plätze kommt, die zum Ausruhen einladen und etwas Ruhe in das Großstadtgewimmel bringen.

Schöner Platz mitten in einem nicht gerade schönen Viertel

Auf dem größten Platz in Macau war auch eine Leinwand für Puplic Viewing aufgebaut, an dem man am nächsten Abend die Eröffnungsfeier der Paralympics anschauen konnte.


Zentrum Macaus

Aufgrund der guten Beschilderung war es ziemlich einfach, die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu finden und so kam ich auch bald zu der berühmten Sao Paulo Kathedrale, von der nur noch die steinerne Fassade steht, da das Holzgebäude dahinter bei einem Brand vollständig zerstört wurde.

Fassade von Sao Paulo

Hier machte ich erstmal eine Pause und versuchte mir einen Tee zu kaufen. Da lernt man mit mühe und Not ein bisschen Mandarin und kommt hier erst nicht weiter, weil die Leute nur kantonesisch verstehen. Witzig ist aber, dass hier die chinesischen Touristen oft auch Englisch sprechen müssen, weil die sonst keiner versteht.


Platz vor Sao Paulo

Danach bin ich mit dem Taxi zum Macau Tower gefahren, von dem aus man eine wunderbare Aussicht auf die ganze Stadt hat. Die kleinen Häuser links auf dem Bild sind die Altstadt, die sich gut zu Fuß erkunden lässt.


Macaus Altstadt von oben


Auf dem Turm ist es auch möglich in 233m Höhe, auf dem äußeren Ring, ohne Geländer herumzulaufen, was ich mir nicht entgehen lassen wollte. Das ist schon ein komisches Gefühl, wenn es da direkt so tief runter geht, war aber ein Erlebnis wert. Der Ausblick ist auch wirklich einmalig, da keine Geländer oder Gitter die Sicht stören.


Auf dem Macau Tower


Ganz schön tief


Wieder heil unten angekommen machte ich mich dann zu Fuß zurück auf den Weg in die Altstadt, wobei ich feststellen musste, dass Macau für diese schwüle Hitze einfach zu viele Hügel hat. So kam ich ziemlich nassgeschwitzt wieder in der Innenstadt an und habe mich ersteinmal eine halbe Stunde in einem klimatisierten Laden aufgehalten, um wieder abzukühlen.

Über den Berg muss ich drüber, die Kirche war aber schön...



Ausblick auf den Macau Tower


Das Casinoviertel


Wieder eine Kirche

Am Abend wurde die Stadt dann mit Laternen erleuchtet und es war ein knallbunter chinesischer Torbogen aufgebaut. Vom Stil hat das überhaupt nicht zusammengepasst, ungefähr wie ein Weihnachtsbaum in einem Tempel :-) aber das stört die Chinesen wohl nicht. Sonst ist die Stadt aber bei Nacht überall schön beleuchtet und man kann dort gut seine Zeit verbringen. Gar nicht damit gerechnet hatte ich, dass um acht Uhr schon alle Läden schließen und ich plötzlich ohne etwas zu Essen dastand. Nach langer suche habe ich dann doch etwas gefunden.

Portugiesische Altstadt mit chinesischen Laternen

Als mein Hunger gestillt war, wollte ich mich noch ein bisschen Ausruhen und dann wieder zum Hotel gehen, bin dort aber mit Leuten von den Philippinen ins Gespräch gekommen. So langsam habe ich alle Nationen im Umkreis durch. Die waren ziemlich lustig und es wurde dann doch noch ein ziemlich langer Abend.

Gemütliches Zusammensitzen

Mittwoch, 10. September 2008

Zum Abendessen bei Jey

Jey ist der Techniker von Motech, der dort für unsere Maschinen verantwortlich ist. Am Anfang meiner Zeit hatte ich einen ziemlichen Kampf mit ihm, bis er mich akzeptiert hat., zumal er sich anfangs mit unseren Maschinen besser ausgekannt hat als ich. Seither verstehe ich mich wirklich gut mit ihm und er macht wirklich viel um uns und mir die Arbeit bei Motech zu erleichtern.

Er hat mich sogar schon zum zweiten Mal bei sich zum Essen eingeladen, wo seine Frau dann für uns gekocht hat. Ich bin auch der einzige Manz-Mitarbeiter, den er jemals eingeladen hat :-)
Das Essen war wirklicht gut. Jeder bekommt eine Schälchen Reis und die Speisen werden in Schalen einfach in die Mitte des Tisches gestellt, aus denen sich dann jeder direkt mit seinen Stäbchen nimmt, wie es in Taiwan allgemein üblich ist.
Danach habe wir in Tainan noch ein Saxophon Konzert angeschaut. Das wäre gar nicht so schlecht gewesen, wenn sie nicht als Begleitung ein Keyboarddrumset laufen lassen hätten.


Jey mit Familie beim Abendessen


Und ich mit Jeys Familie bei Abendessen

Music&Fun im Park in Tainan

Am Sonntag den 24. August habe ich dann in Tainan wieder die Thailänder getroffen und bin mit ihnen den ganzen Nachmittag zusammengesessen, haben Musik gemacht und ein, zwei Bier getrunken. Das ganze war wieder ziemlich lustig, zumal der Einzige, der wenigstens ein bisschen englisch konnte, heute nicht da war. Aber wir haben uns trotzdem prima verstanden.


Gemütliches zusammensitzen im Park


Gemeinsam Musik machen ...

... Bier trinken ...

... und im Anschluss noch gemeinsam Abendessen.

Drei Ausländer in Taiwan

Eindrücke aus Taiwan

Ich habe hier einfach mal ein paar Eindrücke, wie man sie hier jeden Tag hat photografiert um euch ein bisschen zu Zeigen, was ich hier so alltäglich erlebe.




Das ist ein kleines "Restaurant", wie es sie überall in Taiwan gibt und wo man sehr günstig sehr gut essen kann, wenn man nicht zu sehr empfindlich ist.



So sieht's innen aus. Eine Blechhütte mit ein paar Tischen drin, die gleichzeitig noch als Lagerplatz dient. Durch das Fenster sieht man die Küche, welche zur Straße hin offen ist.

Das gibt es dann als Abendessen. Frisch gebratenen Reis mit Rindfleisch und Gemüse, dazu noch eine Suppe. Ziemlich lecker und kostet nur 1,30€


So sieht ein typischer Lunchbox Laden aus. Eigentlich mehr ne Garage mit Stand davor. In der "Garage" bekommt man dann für einen Euro drei Sorten Gemüse, ein Stück Fleisch (z.B. Hähnchenschlegel), Suppe und Tee soviel man will und natüchlich eine Portion Reis



So sieht hier in Taiwan ein Betrieb aus, in dem Präzisionsteile gefertigt werden. Ziemlich durcheinander, heiß und dunkel.



Das passiert, wenn es einen Kurzschluss mit 300A an einer Sammelschiene gibt. Was Strom so alles anrichten kann. Dummerweise war an diesem Tag ein Testlauf mit unserer Maschine angesetzt. Ohne Strom war das ein kleines Problem. Also bin ich in der Fab herumgelaufen und hab Photos für meinen Bericht gemacht.



Un zuletzt noch ich in meiner Arbeitskleidung im Reinraum vor einer Manz-Maschine

Sonntag, 7. September 2008

Lotos und Chiayi

Am Samstag den 16. August hat mich meine Kollegin Pony mit ihrem Freund abgeholt, um mir die berühmten Lotosfelder bei Chiayi zu zeigen.
Lotos schreibt man übrigens wirklich so. Es gibt zwar auch Lotus, das ist auch eine Blume, wenn auch eine ziemlich hässliche. Da hat sich der gleichnahmige Autohersteller wohl nach dem falschen Gewächs benannt :-)

Leider hatten wir mit dem Lotos ein wenig Pech, da einige Tage vorher ein Taifun über die Insel gezogen ist und so ziemlich alle Lotosblüten zerstört hat. Einige wenige gab es dennoch und den Lotoseffekt auf den Blättern musste ich natürlich auch gleich ausprobieren. Echt faszinierend, was die Natur alles so bewerkstelligt.



Lotosfeld mit einigen wenigen Blüten

Neben den Feldern werden dann allerlei Produkte rund um den Lotos verkauft. Sehr schmackhaft sind die Wurzeln der Pflanze, welche wie eine Mischung zwischen Mango und Passionsfrucht schmecken. Denkt man gar nicht von den Dingern, die eigentlich ,frisch aus dem Boden, eher aussehen wie Kartoffeln. Außerdem kann man die Kerne, die in den Blüten entstehen Essen, welche ein wenig nach Erdnüssen schmecken. Die ganzen Speisen sollen auch, wie übrigens so ziemlich alles in Taiwan, gut für die Manneskraft sein. Na da bin ich mal gespannt :-)

Danach ging es noch zu einem Lotospark, wo leider auch fast keine Blüten mehr vorhanden waren.

Reichlich Lotos aber keine Blüte

Auf dem Weg nach Chiayi überyuert man dann den 23,5 ten Breitengrad, welcher die tropische von der Subtropischen Klimazone trennt und welches der nördlichste Punkt ist, an dem die Sonne einmal im Jahr im Zenit steht. Kein Wunder, dass es in Tainan so viel heißer und schwüler ist, als in Hsinchu und sich immer alle Kollegen aus dem "Norden" über die Hitze beschweren, wenn sie in den Süden kommen

So sieht also ein Breitengrad aus


In Chiayi gab es dann wieder alle möglich taiwanesische Köstlichkeiten. In dem Laden, den man auf dem nächsten Bild sieht, wurden uns Hühnerfüße mit süß-saurer Sojasoße serviert. War gar nicht so schlecht, wie ich gedacht hätte, muss ich aber nicht unbedingt nachkochen.

Typisches Restaurant


Nachdem wir noch eine Weile über den Straßenmarkt geschlendert waren, ging es auch schon wieder heim nach Shanhua.

Markt in Chiayi

Am Abend habe ich dann noch die Früchte probiert, die wir mittags am Straßenrand frisch gekauft hatten. Die Dinger wachsen im Wasser und hängen unten an Schwimmpflanzen dran. Schmecken tun sie ähnlich wie Maronis, nur nicht so trocken, und sind glaube ich auch sehr nahrhaft.


Dienstag, 2. September 2008

Indonesia Festival in Tainan

Am Sonntag den 17. August bin ich dann zum Einkaufen mit meinem Scooter nach Tainan gefahren. Am Parkplatz neben dem Park angekommen, stellte ich fest, dass an der Bühne im Park ein großes Fest im Gange war und jede Menge Leute mit den gleichen schwarzen T-Shirts (wie kann man nur bei der Hitze) rumliefen. Also bin ich einfach mal hingegangen und hatte kaum einen Fuß in den Park gesetzt, als schon die ersten (wie ich später feststellte Indonesinnen) herkamen und unbedingt ein Photo mit sich und mir darauf machen wollten. Das ging auch noch eine ganze Weile so weiter, bis ich bestimmt auf 25 Photos abgelichtet war. Übrigens auch einige Male mit Männern ;-) Ein bisschen kommt man sich da schon vor wie ein Zootier, ich hatte jedoch trotzdem viel Spass.



Indonesia Festival

Als ich dann durch den Park ging, um in die Stadt zum Einkaufen zu gehen, traf ich auf eine Gruppe Thailänder, die im Park beisammen saßen, zusammen bei etwas Bier Musik machten und mir gleich auch eins in die Hand drückten. Mit denen saß ich dann noch bis spät am Abend zusammen, machten Musik und wir versuchten uns mit Händen und Füßen, sowie den paar Brocken Englisch was sie konnten und dem bisschen chinesisch was ich konnte zu unterhalten, wobei alle viel Spass hatten.



Thailänder beim Musik machen


Auch ein hübsches Pärchen


Leider unscharf, aber mit mir drauf

Als es dann Zeit war, sich wieder auf den Heimweg zu machen, habe ich mich noch auf den großen Nachtmarkt in Tainan verfahren und dort dann zu Abend gegessen, was doch immer wieder ein Erlebnis ist, was es da alles gibt.




Nachtmarkt in Tainan

Leider hatte ich an dem Tag meine Kamera nicht dabei, daher sind die Bilder nur mit dem Handy aufgenommen und nicht so scharf. Ich denke, man bekommt jedoch trotzdem einen ganz guten Eindruck von allem.