Dienstag, 16. Dezember 2008

Macau zweiter Tag

Am Morgen des zweiten Tages in Macau beschloss ich dann, mein Kulturprogramm fortzusetzen, da es hier echt viele interessante Dinge zu sehen gibt und auch alles mehr oder weniger bequem zu Fuß erreichbar ist. Zuerst habe ich die alte Festung direkt neben der Ruine von Sao Paulo besichtigt, die im Gegensatz zu dieser noch in sehr gutem Zustand ist. Im Innern befindet sich ein schön eingerichtetes Museum, welches das Leben der Menschen und deren Handwerk zur Zeit der Kolonialisierung beschreibt.
Damals gab es zum Beispiel Kampfkakerlaken, die ähnlich wie bei Hahnenkämpfen gegeneinander antraten. Die wurden speziell gezüchtet und der Kakerlakenzüchter mit der besten Kakerlake hatte ein hohes Ansehen. Gespielt wurde natürlich um Geld, da das Glücksspiel in China sehr großen Zuspruch findet.


Der Garten der Festung


Die gut erhaltenen Mauern mit Kanonen

Von der Festung aus hat man auch einen wunderbaren Blick über die ganze Stadt. Das alles sieht ziemlich durcheinander aus und mir ist jetzt auch klar, warum ich den Weg manchmal nicht auf Anhieb finde.

Die Altstadt mit Turm im Hintergrund



Altstadt mit Hafen von Macau

Weiter auf meiner Entdeckungsreise kam ich dann immer wieder an den schön restaurierten Häusern der portugiesischen Kaufmänner oder der Regierung vorbei, die das sonst manchmal etwas schmuddelige Stadtbild etwas aufhellen.

Portugiesisches Haus


Mitten zwischen den Häusern gibt es einen wunderschön angelegten Lotosgarten, den ein hoher chinesischer Beamter zum eigenen Vergnügen und Zeitvertreib hat anlegen lassen. Das ist wirklich ein schönes Fleckchen zum entspannen und Abstand vom hektischen Stadtleben zu bekommen.


Eingang zum Garten


Schön angelegt mit kleinem See und vielen Sitzgelegenheiten


In diesen chinesischen Gärten kann man sich echt wohlfühlen

In dem Garten gibt es auch eine Zickzackbrücke, wie sie es eigentlich in allen Parks und Gärten in China zu sehen gibt. Die Brücken haben übrigens diese komische Form, dass einen die Geister nicht verfolgen können. Die können wohl hier immer nur gerade aus laufen :-)

Auf einer Zickzackbrücke im Lotosteich


Hier gibt es doch tatsächlich eine Lotosblüte zu sehen

Ein paar Meter weiter gab es einen von Macaus ältesten Tempeln zu bestaunen.

Tempelvorhof


Das Innere mit dem Altar

Durch Zufall kam ich dann in eine kleine Gasse, deren Häuser an die alte Stadtmauer angeschmiegt sind und alle ziemlich alt und klein sind. Man kann aber sehr gut sehen, wie das Leben hier wohl vor 100 Jahren abgelaufen ist. Die meisten Bewohner stammen wohl auch noch aus dieser Zeit.

Gasse an der Stadtmauer (links)


Da war wider mal ein Genie am Werk


Kleine Werkstatt, in der ich nicht eimal stehen könnte

Durch einen Durchgang hinter einem Tempel gelangte ich in einen großen Park der auch wieder sehr schön angelegt war und in dem ich erst einmal ein bisschen Pause machen musste.

Zum Glück gibt es in China nur wenig dicke Leute


Hinter einer kleinen evangelischen Kirche befand sich ein alter Friedhof, auf dem man Gräber aus allen europäischen Ländern finden konnte. Anscheinend hat die Stadt und das Land schon früher vielen Europäern gefallen. Kann ich gut verstehen...

Alter Friedhof

Ob der sich hier wohl fühlt?


Eine der zahlreichen Kirchen

Da man Macau "Das Las Vegas Asiens" nennt habe ich gedacht ich kann nicht hier sein ohne ein Mal gespielt zu haben. Also ging ich am Abend in Richtung Kasinos, die ja gerade in der Nacht nicht zu übersehen sind. Es ist alles sehr farbenfroh beleuchtet und blinkt won man hinschaut.



Buntes Casino

Da ich mich nicht auskannte bin ich einfach mal in das größte und bekannteste Casino Macaus gegangen. Das Lisboa. In dem Casino waren tausende Asiaten mit Glücksspielen beschäftigt und ich war überwältigt von der größe des Casinos und der Menge der Leute in dem Casino. Das kann man mit dem Casino in Baden-Baden nicht vergleichen. Im dritten Stock habe ich mal verbotenerweise ein Photo von dem ganzen gemacht. Hier sind Black Jack und Roulette Tische zu sehen, sowie eine Bühne auf der leicht bekleidete Tänzerinnen eine Show vorführen. Das ganze gibt es in gleicher Größe auch noch zweimal in den unteren Stockwerken und dann noch die Tische für die hohen Summen in eigenen Räumen, in die ich nicht hineinkomme. Da ich jetzt schon einmal hier war habe ich mir mal für fünf Euro Chips gekauft und das einzige Spiel gespielt, das ich kapiert habe - Roulette -
Natürlich habe ich verloren und dann beschlossen, dass ich mir für das Geld lieber ein Bier kaufe und den anderen Leuten beim Geld verlieren zuschaue. Nach ziemlich kurzer Zeit ist mir auch aufgefallen, dass hier eigentlich nur einer eine Menge Geld gewinnt, nämlich das Casino. Da wurde mir manchmal ganz schlecht, wenn ich so sah, wie viel Geld die Leute einfach so zum Fenster rausschmeißen. Da sieht man schon wie Glücksspielsüchtig manche sind.

Ach ja, noch was: Man braucht hier keine Krawatte!!


Die Spieltische im Lisboa


Das Lisboa von außen



Ich war auch da

Donnerstag, 11. September 2008

Typhoon

Hallo, hier nur mal ein kurzer Zwischeneinschub. Taiwan meint es wohl noch einmal gut mit mir und schickt einen großen Typhoon zum Abschied vorbei. Eigentlich wollte ich am Wochenende an den Strand....
Na ja, wenigstens sieht er auf dem Satellitenbild aus wie aus dem Bilderbuch.

Satellitenbild von heute

Macau erster Tag

Da ich noch einmal auf Visumsreise gehen musste, Hongkong aber schon lange genug gesehen hatte, habe ich nachgefragt, ob ich auch nach Macau gehen könne. Großzügigerweise durfte ich sogar drei Tage gehen, damit sich die Reise auch lohnt.

Macau ist eine ehemalige portugisische Kolonie, die wie Hongkong eine Sonderverwaltungszone innerhalb Chinas ist. Die Stadt liegt mit der Fähre ca. eine Stunde von Hongkong entfernt, ich konnte jedoch einen Flug direkt von Kaohsiung nach Macau nehmen. Am Freitag Morgen ging's also los und ich war schon gespannt, was die Stadt so im Vergleich zu Hongkong zu bieten hatte. Im Hotel angekommen hielt es mich also nicht lange in meinem, übrigens überaus komfortablen, Zimmer und ich machte mich gleich auf den Weg Richtung Innenstadt. Auf dem Weg dorthin unterschied sich die Stadt noch nicht so sehr von den normalen chinesischen Städten, die irgendwie immer alle gleich aussehen.


Der Weg Richtung Altstadt


Als ich in der Innenstadt angekommen war, war ich positiv überascht. Erstmal gab es hier eine Fußgängerzone, wie es in Taiwan doch fast nie vorkommt und dann wurde in Macau auch nicht alles alte durch neues ersetzt, sondern die Gebäude aus der portugiesischen Kolonialzeit wurden hier erhalten und oftmals auch schön restauriert.

Fußgängerzone in Macau

In der Innenstadt mit ihren vielen alten Gebäuden und schönen Plätzen fühlt man sich ein bisschen wie in Pisa im Sommer. Eine südeuropäische Altstadt und mehr Asiaten als Europäer :-) Nur die südeuropäische Gemütlichkeit vermisse ich hier etwas, sowie, dass es hier, wie in Taiwan auch fast keine Cafés oder Bars gibt, wo man sich einfach mal hinsetzen und gemütlich was trinken kann.


Schöne alte Kirche in der Stadtmitte

Auch wenn nicht alle Gebäude so schön hergerichtet sind, fühle ich mich in Macau irgendwie wohler als in Hongkong, wo alles sehr viel hektischer abläuft und so etwas wie ein Stadtkern gar nicht mehr vorhanden ist.

Normale Straße in der Altstadt

Sehr schön finde ich, dass man, wenn man durch die Stadt geht, immer wieder an kleie schön angelegte Plätze kommt, die zum Ausruhen einladen und etwas Ruhe in das Großstadtgewimmel bringen.

Schöner Platz mitten in einem nicht gerade schönen Viertel

Auf dem größten Platz in Macau war auch eine Leinwand für Puplic Viewing aufgebaut, an dem man am nächsten Abend die Eröffnungsfeier der Paralympics anschauen konnte.


Zentrum Macaus

Aufgrund der guten Beschilderung war es ziemlich einfach, die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu finden und so kam ich auch bald zu der berühmten Sao Paulo Kathedrale, von der nur noch die steinerne Fassade steht, da das Holzgebäude dahinter bei einem Brand vollständig zerstört wurde.

Fassade von Sao Paulo

Hier machte ich erstmal eine Pause und versuchte mir einen Tee zu kaufen. Da lernt man mit mühe und Not ein bisschen Mandarin und kommt hier erst nicht weiter, weil die Leute nur kantonesisch verstehen. Witzig ist aber, dass hier die chinesischen Touristen oft auch Englisch sprechen müssen, weil die sonst keiner versteht.


Platz vor Sao Paulo

Danach bin ich mit dem Taxi zum Macau Tower gefahren, von dem aus man eine wunderbare Aussicht auf die ganze Stadt hat. Die kleinen Häuser links auf dem Bild sind die Altstadt, die sich gut zu Fuß erkunden lässt.


Macaus Altstadt von oben


Auf dem Turm ist es auch möglich in 233m Höhe, auf dem äußeren Ring, ohne Geländer herumzulaufen, was ich mir nicht entgehen lassen wollte. Das ist schon ein komisches Gefühl, wenn es da direkt so tief runter geht, war aber ein Erlebnis wert. Der Ausblick ist auch wirklich einmalig, da keine Geländer oder Gitter die Sicht stören.


Auf dem Macau Tower


Ganz schön tief


Wieder heil unten angekommen machte ich mich dann zu Fuß zurück auf den Weg in die Altstadt, wobei ich feststellen musste, dass Macau für diese schwüle Hitze einfach zu viele Hügel hat. So kam ich ziemlich nassgeschwitzt wieder in der Innenstadt an und habe mich ersteinmal eine halbe Stunde in einem klimatisierten Laden aufgehalten, um wieder abzukühlen.

Über den Berg muss ich drüber, die Kirche war aber schön...



Ausblick auf den Macau Tower


Das Casinoviertel


Wieder eine Kirche

Am Abend wurde die Stadt dann mit Laternen erleuchtet und es war ein knallbunter chinesischer Torbogen aufgebaut. Vom Stil hat das überhaupt nicht zusammengepasst, ungefähr wie ein Weihnachtsbaum in einem Tempel :-) aber das stört die Chinesen wohl nicht. Sonst ist die Stadt aber bei Nacht überall schön beleuchtet und man kann dort gut seine Zeit verbringen. Gar nicht damit gerechnet hatte ich, dass um acht Uhr schon alle Läden schließen und ich plötzlich ohne etwas zu Essen dastand. Nach langer suche habe ich dann doch etwas gefunden.

Portugiesische Altstadt mit chinesischen Laternen

Als mein Hunger gestillt war, wollte ich mich noch ein bisschen Ausruhen und dann wieder zum Hotel gehen, bin dort aber mit Leuten von den Philippinen ins Gespräch gekommen. So langsam habe ich alle Nationen im Umkreis durch. Die waren ziemlich lustig und es wurde dann doch noch ein ziemlich langer Abend.

Gemütliches Zusammensitzen

Mittwoch, 10. September 2008

Zum Abendessen bei Jey

Jey ist der Techniker von Motech, der dort für unsere Maschinen verantwortlich ist. Am Anfang meiner Zeit hatte ich einen ziemlichen Kampf mit ihm, bis er mich akzeptiert hat., zumal er sich anfangs mit unseren Maschinen besser ausgekannt hat als ich. Seither verstehe ich mich wirklich gut mit ihm und er macht wirklich viel um uns und mir die Arbeit bei Motech zu erleichtern.

Er hat mich sogar schon zum zweiten Mal bei sich zum Essen eingeladen, wo seine Frau dann für uns gekocht hat. Ich bin auch der einzige Manz-Mitarbeiter, den er jemals eingeladen hat :-)
Das Essen war wirklicht gut. Jeder bekommt eine Schälchen Reis und die Speisen werden in Schalen einfach in die Mitte des Tisches gestellt, aus denen sich dann jeder direkt mit seinen Stäbchen nimmt, wie es in Taiwan allgemein üblich ist.
Danach habe wir in Tainan noch ein Saxophon Konzert angeschaut. Das wäre gar nicht so schlecht gewesen, wenn sie nicht als Begleitung ein Keyboarddrumset laufen lassen hätten.


Jey mit Familie beim Abendessen


Und ich mit Jeys Familie bei Abendessen

Music&Fun im Park in Tainan

Am Sonntag den 24. August habe ich dann in Tainan wieder die Thailänder getroffen und bin mit ihnen den ganzen Nachmittag zusammengesessen, haben Musik gemacht und ein, zwei Bier getrunken. Das ganze war wieder ziemlich lustig, zumal der Einzige, der wenigstens ein bisschen englisch konnte, heute nicht da war. Aber wir haben uns trotzdem prima verstanden.


Gemütliches zusammensitzen im Park


Gemeinsam Musik machen ...

... Bier trinken ...

... und im Anschluss noch gemeinsam Abendessen.

Drei Ausländer in Taiwan

Eindrücke aus Taiwan

Ich habe hier einfach mal ein paar Eindrücke, wie man sie hier jeden Tag hat photografiert um euch ein bisschen zu Zeigen, was ich hier so alltäglich erlebe.




Das ist ein kleines "Restaurant", wie es sie überall in Taiwan gibt und wo man sehr günstig sehr gut essen kann, wenn man nicht zu sehr empfindlich ist.



So sieht's innen aus. Eine Blechhütte mit ein paar Tischen drin, die gleichzeitig noch als Lagerplatz dient. Durch das Fenster sieht man die Küche, welche zur Straße hin offen ist.

Das gibt es dann als Abendessen. Frisch gebratenen Reis mit Rindfleisch und Gemüse, dazu noch eine Suppe. Ziemlich lecker und kostet nur 1,30€


So sieht ein typischer Lunchbox Laden aus. Eigentlich mehr ne Garage mit Stand davor. In der "Garage" bekommt man dann für einen Euro drei Sorten Gemüse, ein Stück Fleisch (z.B. Hähnchenschlegel), Suppe und Tee soviel man will und natüchlich eine Portion Reis



So sieht hier in Taiwan ein Betrieb aus, in dem Präzisionsteile gefertigt werden. Ziemlich durcheinander, heiß und dunkel.



Das passiert, wenn es einen Kurzschluss mit 300A an einer Sammelschiene gibt. Was Strom so alles anrichten kann. Dummerweise war an diesem Tag ein Testlauf mit unserer Maschine angesetzt. Ohne Strom war das ein kleines Problem. Also bin ich in der Fab herumgelaufen und hab Photos für meinen Bericht gemacht.



Un zuletzt noch ich in meiner Arbeitskleidung im Reinraum vor einer Manz-Maschine